Long -COVID / Post-COVID-Sprechstunde
Post-COVID / Long-COVID Sprechstunde
*** Aktuelle Praxis-Informationen: Einführung der Online-Video-Sprechstunde für Long-COVID-Patienten ***
Wir freuen uns bekannt zu geben, dass wir ab Februar 2024 unsere Sprechstunden für Long-COVID- und Post-COVID-Patienten um einen telemedizinischen Service erweitern. Durch die Einführung unserer Videosprechstunden bieten wir eine flexible und zugängliche Alternative für Patienten, die aus gesundheitlichen Gründen oder wegen der Entfernung nicht persönlich in unsere Praxis kommen können.
Diese Online-Konsultationen ermöglichen den Zugang zu umfassenden Informationen über Diagnoseverfahren und Behandlungsmöglichkeiten. Sie stellen eine wertvolle Ergänzung dar, auch wenn wir persönliche Termine in unserer Praxis nach wie vor empfehlen. Das direkte Gespräch, die körperliche Untersuchung sowie die Nutzung unserer umfassenden diagnostischen Geräte bieten einen unersetzbaren Mehrwert.
Wissenschaftliche Studien zur Therapie von Long COVID/ Post COVID
Das Ziel dieser Studie war es, die langfristigen, über ein Jahr anhaltenden Effekte der hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT) bei Langzeit-COVID zu bewerten. In dieser Langzeit-Nachfolgestudie wurden 31 Patienten mit kognitiven Symptomen nach COVID-19 untersucht, die 40 tägliche Sitzungen der HBOT absolvierten. Die Teilnehmer wurden mehr als ein Jahr nach der letzten HBOT-Sitzung rekrutiert. Die Lebensqualität, gemessen mit dem SF-36-Fragebogen, zeigte, dass die langfristigen Ergebnisse ähnlich positive Verbesserungen wie die kurzfristigen Ergebnisse nach der HBOT in den meisten Bereichen aufwiesen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass HBOT die Lebensqualität, Schlafqualität, psychiatrische Symptome und Schmerzen von Patienten mit Langzeit-COVID verbessern kann. Die durch HBOT erzielten klinischen Verbesserungen sind auch ein Jahr nach der letzten HBOT-Sitzung noch vorhanden. Long term outcomes of hyperbaric oxygen therapy in post covid condition: longitudinal follow-up of a randomized controlled trial. Sci Rep. 2024 Feb 15;14(1):3604. doi: 10.1038/s41598-024-53091-3.
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In einer randomisierten, Sham-kontrollierte, doppelblinde Studie wurde untersucht, ob die hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT) Long COVID Patienten helfen kann. Bei dieser Therapie atmen Patienten in einer speziellen Kammer reinen Sauerstoff unter erhöhtem Druck ein. Es wurden 73 Patienten mit Long COVID in zwei Gruppen geteilt. Eine Gruppe erhielt die echte HBOT-Behandlung, die andere eine Scheinbehandlung (Sham).
Die Ergebnisse zeigten, dass die Patienten, die die echte HBOT-Behandlung bekamen, in vielen Bereichen Verbesserungen zeigten. Sie konnten sich besser konzentrieren, hatten mehr Energie, weniger Fatigue und weniger Schlafprobleme, weniger psychische Beschwerden und weniger Schmerzen. Auch Untersuchungen mit dem Hirn-MRT zeigten positive Veränderungen im Gehirn. Diese Verbesserungen könnten darauf hinweisen, dass die HBOT-Behandlung dazu beiträgt, dass das Gehirn besser mit Sauerstoff versorgt wird und sich besser erholen kann.
Kurz gesagt, diese Studie legt nahe, dass die hyperbare Sauerstofftherapie eine hilfreiche Behandlung für Patienten mit Long COVID sein könnte, indem sie verschiedene Symptome wie Schlafprobleme, kognitive Symptome und psychische Belastungen und Schmerzen verbessert.
Hyperbaric oxygen therapy improves neurocognitive functions and symptoms of post-COVID condition: randomized controlled trial. Nature Scientific Reports | (2022) 12:11252 | https://doi.org/10.1038/s41598-022-15565-0
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Eine wisssenschaftliche Studie untersuchte die Sicherheit und Wirksamkeit von niedrigdosiertem Naltrexon (LDN) bei Patienten mit Post-COVID Syndrom.
An der Studie nahmen 52 Patienten teil. Die Patienten füllten zu Beginn und am Ende der zweimonatigen Behandlung mit niedrigdosiertem Naltrexon einen Fragebogen zur Lebensqualität aus. Die Dosierung von LDN betrug im ersten Monat 1 mg und im zweiten Monat 2 mg.
Die Ergebnisse zeigten, dass LDN generell sicher war. Zwei Personen brachen die Einnahme von LDN aufgrund von neu aufgetretenem Durchfall und Müdigkeit ab. Von den Teilnehmern, die die Studie abschlossen, berichteten viele bereits nach 2 Monaten Behandlung über Verbesserungen in sechs von sieben gemessenen Bereichen: Erholung von COVID-19, weniger Einschränkungen bei alltäglichen Aktivitäten, höhere Energielevel, weniger Schmerzen, bessere Konzentrationsfähigkeit und weniger Schlafstörungen. Die Verbesserung der Stimmung war allerdings nicht signifikant. Zusammenfassend scheint LDN das Wohlbefinden sowie die Symptomatik bei Patienten mit Post-COVID-19-Syndrom verbessern.
Safety and efficacy of low dose naltrexone in a long covid cohort; an interventional pre-post study. Brain Behav Immun Health. 2022 Oct:24:100485. doi: 10.1016/j.bbih.2022.100485.
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In einer randomisierten kontrollierten Studie wurde untersucht, ob ein spezielles Atemmuskeltraining (IMT) Menschen, die sich von COVID-19 erholen und unter langanhaltenden Symptomen wie Atemnot leiden, helfen kann. Es nahmen 281 Erwachsene teil, die im Durchschnitt 9 Monate nach ihrer COVID-19-Erkrankung immer noch Beschwerden hatten. Das Training bestand aus dreimal wöchentlichen, selbstständigen Übungen mit einem speziellen Gerät, dem PrO2. Dieses Gerät hilft, die Atemmuskulatur zu stärken, indem es Widerstand beim Einatmen bietet und kann mit einem Computer, Smartphone oder Tablet verbunden werden, um Feedback zu geben.
Die Forscher bewerteten die Lebensqualität, Atemnot und die Fitness der Teilnehmer vor und nach dem Training und verglichen diese mit den Daten einer Kontrollgruppe ohne Atemmuskeltraining. Es zeigte sich, dass die Atemmuskeltraining-Gruppe bedeutende Verbesserungen in bestimmten Bereichen hatte. Diese beinhalteten eine Verringerung der Atemnot und Brustsymptome. Außerdem verbesserte sich die Atemmuskelstärke und die geschätzte aerobe Fitness in der IMT-Gruppe. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Atemmuskeltraining eine nützliche Methode für die häusliche Rehabilitation von Langzeit-COVID-19-Patienten sein könnte.
Inspiratory muscle training enhances recovery post-COVID-19: a randomised controlled trial. Eur Respir J 2022 Oct 6;60(4):2103101. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8900538/pdf/ERJ-03101-2021.pdf. https://www.pro2fit.com/research
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In einer randomisierten und Studie ging es darum herauszufinden, ob bestimmte Medikamente die Wahrscheinlichkeit von Long-COVID verringern können. Untersucht wurden die Medikamente Metformin, Ivermectin und Fluvoxamin. An der Studie nahmen Erwachsene mit einem BMI ≥25 kg/m2 im Alter von über 30 Jahren teil, die weniger als 7 Tage COVID-19-Symptome zeigten. In der Studie wurde die Dosis des Medikaments Metformin über einen Zeitraum von 6 Tagen schrittweise erhöht. Am ersten Tag nahmen die Teilnehmer 500 mg Metformin. Vom zweiten bis zum fünften Tag wurde die Dosis auf zweimal täglich 500 mg erhöht. Ab dem sechsten Tag bis zum vierzehnten Tag wurde die Dosis weiter angepasst, sodass die Teilnehmer morgens 500 mg und abends 1000 mg Metformin einnahmen. Diese schrittweise Erhöhung der Dosis ist ein gängiges Verfahren, um den Körper an das Medikament zu gewöhnen und mögliche Nebenwirkungen zu minimieren. Die Ergebnisse zeigten, dass diejenigen, die Metformin erhielten, eine um etwa 41% geringere Wahrscheinlichkeit hatten, Long COVID zu entwickeln, verglichen mit denen, die ein Placebo erhielten. Die Schlussfolgerung der Studie ist, dass die Behandlung von ambulanten COVID-19-Patienten mit Metformin das Risiko von Long COVID verringern kann. Metformin ist weltweit verfügbar, kostengünstig und sicher. Diese Erkenntnisse könnten für die Behandlung von COVID-19-Patienten von Bedeutung sein, um das Risiko von Langzeitfolgen zu reduzieren.
Outpatient treatment of COVID-19 and incidence of post-COVID-19 condition over 10 months (COVID-OUT): a multicentre, randomised, quadruple-blind, parallel-group, phase 3 trial – The Lancet Infectious Diseases. https://www.thelancet.com/journals/laninf/article/PIIS1473-3099%2823%2900299-2/fulltext
Sehen Sie sich das YouTube Video von Dr. Naderi zu dieser Studie an.
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In einer Studie wurde untersucht, ob die beiden Nahrungsergänzung L-Arginin und Vitamin C Menschen mit Long COVID helfen kann. Long COVID kann bei einigen Menschen zu reduzierter körperlicher Leistungsfähigkeit und Problemen in den Blutgefäßen (endotheliale Dysfunktion) führen. L-Arginin kann die Funktion von Muskeln und Blutgefäßen verbessern, da es die Produktion von Stickstoffmonoxid im Körper anregt, was wichtig für die Blutzirkulation ist.
An der Studie nahmen 50 Erwachsene zwischen 20 und 60 Jahren teil, die anhaltende Müdigkeit hatten. Sie wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Die eine Gruppe erhielt zweimal täglich eine Kombination aus 1,66 g L-Arginin und 500 mg liposomalem Vitamin C, die andere ein Placebo. Die Behandlung dauerte 28 Tage.
Untersucht wurde, wie weit die Teilnehmer in einem 6-Minuten-Gehtest laufen konnten. Weitere Bewertungen umfassten Handgreifstärke, Durchblutung der Arme und anhaltende Müdigkeit. Nach 28 Tagen zeigte die Gruppe, die L-Arginin und Vitamin C einnahm, eine deutliche Verbesserung: Sie konnten im 6-Minuten-Gehtest weiter laufen (+30 Meter) und hatten eine stärkere Handgreifkraft (+3,4 kg) im Vergleich zur Placebo-Gruppe (+0 Meter, +1 kg). Auch die Durchblutung der Arme war in der aktiven Gruppe besser. Außerdem berichteten nur zwei Teilnehmer in der aktiven Gruppe über anhaltende Müdigkeit, verglichen mit 21 in der Placebo-Gruppe. Zusammenfassend zeigt die Studie, dass die Einnahme von L-Arginin und Vitamin C bei Personen mit Long COVID zu einer Verbesserung der Gehstrecke, Muskelkraft, Blutgefäßfunktion und einer Reduzierung von Müdigkeit führen kann. Diese Nahrungsergänzung könnte daher eine hilfreiche Methode sein, um die körperliche Leistungsfähigkeit und Symptome bei Long COVID zu verbessern.
Effects of l-Arginine Plus Vitamin C Supplementation on Physical Performance, Endothelial Function, and Persistent Fatigue in Adults with Long COVID: A Single-Blind Randomized Controlled Trial. Nutrients. 2022 Nov 23;14(23):4984. doi: 10.3390/nu14234984.
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In dieser Studie wurde untersucht, ob Famotidin, ein Medikament, das normalerweise zur Behandlung von Magenbeschwerden verwendet wird, auch bei kognitiven Beeinträchtigungen sowie bei Depressionen und Angstzuständen nach einer COVID-19-Erkrankung helfen kann. Die Studie dauerte 12 Wochen und war eine randomisierte kontrollierte Studie, was bedeutet, dass die Teilnehmer zufällig entweder dem Famotidin oder einer Placebo-Gruppe zugeordnet wurden. Es nahmen 50 Patienten teil, die zuvor COVID-19 hatten und bei denen kognitive Beeinträchtigungen festgestellt wurden. Diese wurden mithilfe von zwei Tests gemessen: dem Mini-Mental State Examination (MMSE) und dem Montreal Cognitive Assessment (MoCA). Die Teilnehmer erhielten entweder zweimal täglich 40 mg Famotidin oder ein Placebo. Die Hauptbewertung der Studie basierte auf Veränderungen in den MMSE-Werten nach 6 und 12 Wochen. Zusätzlich wurden Veränderungen in anderen Skalen gemessen, die Depression und Angstzustände bewerten.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Patienten in der Famotidin-Gruppe bereits nach 6 Wochen signifikant bessere MMSE-Werte hatten. Auch auf der MoCA-Skala schnitten sie besser ab. Darüber hinaus zeigten sie eine größere Verringerung in den Bewertungen für Depression und Angst. In Bezug auf Nebenwirkungen gab es keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Zusammenfassend legt die Studie nahe, dass Famotidin sicher und wirksam sein könnte, um kognitive Beeinträchtigungen, Depressionen und Angstzustände zu behandeln, die nach einer COVID-19-Erkrankung auftreten können.
Effect of famotidine on cognitive and behavioral dysfunctions induced in post-COVID-19 infection: A randomized, double-blind, and placebo-controlled study. J Psychosom Res. 2023 Sep:172:111389. DOI: 10.1016/j.jpsychores.2023.111389
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Das posturale orthostatische Tachykardiesyndrom (POTS) ist eine mögliche Komplikation von Long-COVID. POTS äußert sich durch einen starken Anstieg der Herzfrequenz beim Aufstehen und kann zu Symptomen wie Schwindel, Herzrasen und Müdigkeit führen. In der hier vorgestellten Studie wurde die Wirkung von Ivabradine bei Patienten mit hyperadrenergischem POTS untersucht. Die Teilnehmer durchliefen eine doppelblinde, placebokontrollierte Cross-over-Studie. Dabei erhielten sie entweder Ivabradine oder ein Placebo über einen Monat, gefolgt von einem Wechsel zur jeweils anderen Behandlung im nächsten Monat. Die Herzrate, Lebensqualität und Norepinephrin-Werte im Blut wurden zu Beginn und am Ende jedes Behandlungsmonats gemessen. Die Ergebnisse zeigten, dass Ivabradine die Herzrate signifikant senkte und die Lebensqualität der Patienten verbesserte, insbesondere in den Bereichen der körperlichen und sozialen Funktionen. Bedeutende Nebenwirkungen, wie eine zu niedrige Herzrate oder Blutdruck, traten nicht auf. Zusammengefasst ist Ivabradine eine sichere und wirksame Behandlungsoption für Long COVID bzw Post-COVID Patienten mit POTS. Unter ärztlicher Überwachung kann Ivabradine dazu beitragen, die Symptome von Long-COVID bzw. Post-COVID Patienten mit POTS zu lindern.
Randomized Trial of Ivabradine in Patients With Hyperadrenergic Postural Orthostatic Tachycardia Syndrome. J Am Coll Cardiol. 2021 Feb 23;77(7):861-871. DOI: 10.1016/j.jacc.2020.12.029
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Viele Menschen, die COVID-19 überstanden haben, leiden anhaltend unter Symptomen nach der Erkrankung, besonders an chronischer Erschöpfung, die Monate nach der akuten Phase andauern kann. Obwohl dieses Problem weit verbreitet ist, gibt es bisher nur wenige Forschungen zu wirksamen Behandlungen für diese anhaltende Erschöpfung nach COVID-19. In einer klinischen Studie mit zufälliger Zuweisung (randomisiert) wurde untersucht, wie sich das Medikament Amantadin auf Patienten mit anhaltender Erschöpfung nach COVID-19 auswirkt. Eine Gruppe von Teilnehmern erhielt Amantadin in einer Dosierung von 100 mg, zweimal täglich, eine Tablette am Morgen und eine Tablette am Abend, über einen Zeitraum von zwei Wochen, während eine Kontrollgruppe keine Behandlung erhielt. Die Erschöpfungsniveaus wurden vor und nach der Studie mit Hilfe von Fragebögen, der Visuellen Analog-Skala für Erschöpfung (VAFS) und der Erschöpfungsschwere-Skala (FSS), gemessen.
Zu Beginn der Studie lagen die durchschnittlichen VAFS-Werte in der Amantadin-Gruppe bei 7,90 ± 0,60 und in der Kontrollgruppe bei 7,34 ± 0,58 (P-Wert = 0,087). Nach zwei Wochen sanken die Werte in der Amantadin-Gruppe auf 3,37 ± 0,44, was deutlich niedriger war als in der Kontrollgruppe mit 5,97 ± 0,29 (P-Wert < 0,001). Ähnlich verhielt es sich mit den durchschnittlichen FSS-Werten, die zu Beginn der Studie in der Amantadin-Gruppe bei 53,10 ± 5,96 und in der Kontrollgruppe bei 50,38 ± 4,88 lagen (P-Wert = 0,053). Am Ende der Studie fielen die Werte in der Amantadin-Gruppe auf 28,40 ± 2,42, deutlich niedriger als in der Kontrollgruppe mit 42,59 ± 1,50 (P-Wert < 0,001).
Es ist wichtig zu erwähnen, dass Amantadin auch Nebenwirkungen haben kann. Die häufigsten Nebenwirkungen in der Studie waren Mundtrockenheit (26%), Schwindel bei 16 % und Kopfschmerzen bei 13% der Patienten. Trotz dieser Nebenwirkungen wurde das Medikament im Allgemeinen gut vertragen. Die Studie zeigt, dass Amantadin eine statistisch signifikante Verringerung der Erschöpfungslevels bewirkt und daher als eine wirksame Behandlung für diesen anhaltenden Zustand nach COVID-19 in Betracht kommt.
A randomized open-label clinical trial on the effect of Amantadine on post Covid 19 fatigue. Scientific reports. 2024 Jan 16;14(1):1343. doi: 10.1038/s41598-024-51904-z.
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Was ist Long-COVID?
Long COVID ist ein Begriff, der weit verbreitet verwendet wird, um anhaltende Symptome nach der akuten Phase einer COVID-19 („Corona“) Infektion zu beschreiben. Definitionsgemäß wird im medizinischen Jargon jedoch von Long-COVID gesprochen, wenn die Symptome 4 bis 12 Wochen nach der Infektion anhalten, wobei der Begriff Post-COVID korrekterweise dann verwendet wird, wenn die Beschwerden länger als 3 Monate nach einer COVID-19 Infektion anhalten (Referenz 1). Die Symptome und Folgeerscheinungen von Long-COVID können über Wochen oder Monate anhalten, im Laufe der Zeit in Intensität schwanken oder sich als neu auftretende chronische Erkrankungen manifestieren.
Es wird geschätzt, daß mindestens 10 an COVID-19 erkrankten und nicht im Krankenhaus behandelten Patienten an Long-COVID erkranken. Bei denjenigen, die im Krankenhaus behandelt wurden, kommt Long-COVID sogar bei bis zu 70% der Betroffenen vor (Referenz 2).
In einer großen niederländischen Cohortenstudie aus dem Jahr 2022 entwickelten 12% von Patienten im Anschluß an einer akuten COVID-19 Erkrankung Post-COVID. Die Ergebnisse dieser Studie wurden in der medizinischen Fachzeitschrift THE LANCET veröffentlicht.
In Fachbüchern und wissenschaftlichen Artikeln werden auch andere Namen für die Symptome verwendet, die nach einer Covid-19-Infektion anhalten können. Diese Begriffe kommen aus dem Englischen und bezeichnen das Gleiche wie Long COVID. Man spricht von ‚post-acute covid-19-syndrome‘, ‚long-haul Covid‘ oder ‚Post-acute sequelae of Covid-19‘ (PASC).
Es ist anzunehmen, daß es in Deutschland mehrere hunderttausend, vielleicht sogar Millionen Menschen gibt, die unter Post COVID leiden. Betroffene sind meist im berufstätigen Alter von 20 bis 50 Jahren. Aufgrund der Schwere der Erkrankung können einige ihren Beruf nicht mehr ausüben. Bei vielen ist durch die Erkrankung ihr Familienleben beeinträchtigt.
Betroffene berichten sehr häufig über ausgeprägte Müdigkeit (postvirale Fatigue) und Erschöpfung. Ein weiteres Kardinalsymptom sind sogenannte kognitive Störungen, die mit Konzentrationsstörung, Gedächtnisstörung oder Wortfindungsstörung einhergehen. Zudem wird von Betroffenen sehr häufig über Kurzatmigkeit (Dyspnoe) und belastungsabhängige Luftnot berichtet. Neben diesen drei Hauptsymptomen berichten Betroffene über viele weitere Symptome. Einige Patienten mit Post COVID können eine ausgeprägte körperliche und kognitive Belastungsintoleranz (sogenannte Post-Exertionelle Malaise) entwickeln. Erschwerend können zudem Depression und Ängste sowie Schlafstörung und Schmerzen nach überstandener COVID-19 Erkrankung auftreten.
Seit dem Beginn der COVID-19-Pandemie in Hamburg im März 2020 hat sich Dr. Amir Naderi auf die Diagnostik und Behandlung von COVID-19-Patienten spezialisiert. In seiner Praxis bietet Herr Dr. Amir Naderi Betroffenen eine Sprechstunde speziell für Long-COVID und Post-COVID an. Diese umfasst eine ausführliche Erhebung der Krankengeschichte sowie eine gründliche körperliche Untersuchung, bei der der neurologische, psychische und funktionelle Status berücksichtigt werden. Der Long-COVID-Checkup wird durch Laboruntersuchungen sowie apparative Diagnostik ergänzt. Dabei richtet sich Dr. Naderi stets nach dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Literatur und den geltenden Leitlinien zur Diagnostik und Therapie dieser Erkrankung.
Der umfassende Long-COVID/Post-COVID-Checkup wird innerhalb eines Tages durchgeführt. Für die Durchführung dieses Long-COVID-Checkups sollten Sie etwa 2,5 Stunden Zeit einplanen. Im Anschluss an den Ersttermin wird ein Folgetermin vereinbart, um die Untersuchungsergebnisse, Laborwerte und den Therapieplan detailliert zu besprechen. Für Patienten, die von weit her anreisen oder für die eine erneute Anreise aufgrund ihrer Symptome zu anstrengend ist, kann der Zweittermin auch telefonisch durchgeführt werden.
Wir sind eine Privatpraxis. Privatpatienten können direkt über Doctolib einen Termin vereinbaren. Gesetzlich versicherte Patienten können sich als Selbstzahler in der Long COVID Sprechstunde von Herrn Dr. Naderi vorstellen. Die Behandlungskosten werden von den gesetzlichen Krankenversicherungen nicht übernommen. Sofern Sie weitere Informationen zu den Kosten benötigen, schreiben Sie uns eine Email an:
Dieser Beitrag behandelt folgende Themen:
- Was versteht man unter den Begriffen Long-COVID und Post-COVID?
- Welche Beschwerden haben Patienten mit Long-COVID?
- Gibt es unterschiedliche Formen von Post-COVID?
- Welche Behandlungsformen gibt es?
- Hilfreiche Links zu Long-COVID
Als die Corona Pandemie im Frühjahr 2020 begann, haben die Wenigsten geahnt, dass diese Viruserkrankung unser Leben maßgeblich verändern wird. Bis zum heutigen Tag (20. August 2022) wurden mehr als 67 Prozent unserer Bevölkerung grundimmunisiert. In den letzten zweieinhalb Jahren hat sich das ursprüngliche Coronavirus SARS-CoV-2 deutlich verändert. Und diese evolutionäre Veränderung des Virus wird auch in Zukunft so bleiben. Es ist anzunehmen, dass es jedes Jahr einen neuen COVID-19 Impfstoff geben wird, welcher im Herbst und im Winter vulnerablen Personen als Impfschutz angeboten wird. Das Coronavirus hat es geschafft von einem unspektakulären Erkältungsvirus zu einem Erreger zu werden, welches das Weltgeschehen grundlegend verändert hat.
Wissenschaftler aller Länder hatten vor 2 Jahren die Möglichkeit Ihr Können der Welt zu beweisen, dass sie in der Lage sind innerhalb kürzester Zeit einen Impfstoff zu entwickeln. Noch nie wurden Impfstoffe innerhalb so kurzer Zeit entwickelt und Millionen von Menschen verabreicht. Trotz aller Kritik und Zweifel hatten die Impfungen einen durchschlagenden Erfolg: nach aktuellen Berechnungen wurde durch die globale Impfkampagne das Leben von etwa 20 Millionen Menschen gerettet.
Einige Monate nach Beginn der Pandemie mehrten sich Berichte von Bürgern aus der ganzen Welt, nach überstandener COVID-19 Erkrankung aufgrund unterschiedlichster Symptome nicht zurück ins normale Berufsleben und Familienleben zu finden. Nach heutigem Stand wissen wir, dass etwa 10% der Menschen nach überstandener akuter COVID-19 Erkrankung länger andauernde Beschwerden haben.
Long- oder Post-COVID, was ist der Unterschied?
Beschwerden, die länger als 4 Wochen nach der akuten Infektion auftreten oder fortbestehen bezeichnet man als Long-COVID. Symptome, die länger als 12 Wochen nach der Covid-19 Erkrankung auftreten oder fortbestehen werden als Post-COVID klassifiziert.
Die WHO definiert das Krankheitsbild Post-COVID wie folgt:
Eine Post-COVID-19-Erkrankung kann bei Personen mit einer wahrscheinlichen oder bestätigten SARS-CoV-2-Infektion auftreten, in der Regel drei Monate nach Auftreten von COVID-19 mit Symptomen, die mindestens zwei Monate andauern und nicht durch eine andere Diagnose zu erklären sind. Zu den allgemeinen Symptomen zählen Erschöpfung, Kurzatmigkeit, kognitive Fehlleistungen sowie weitere*, die sich im Allgemeinen auf den Tagesablauf auswirken. Die Symptome können neu auftreten nach einer anfänglichen Genesung von einer akuten COVID-19- Erkrankung oder die anfängliche Krankheit überdauern. Die Symptome können fluktuieren oder mit der Zeit wiederkehren.
Welche Anzeichen hat Long-COVID?
Die Symptome der Betroffenen sind unterschiedlicher Art. Am häufigsten wird über ausgeprägte Müdigkeit, Erschöpfung, Luftnot, Kopfschmerzen und psychischen Symptomen berichtet. Bei anderen überwiegen Symptome, die das Gedächtnis und das Konzentrationsvermögen betreffen. Aufgrund der Vielzahl von unterschiedlichen Symptomen werden inzwischen mehrere Subtypen von Long-COVID unterschieden. Der interessierte Leser kann sich diese Klassifikation anschauen.
Welche Ursachen gibt es für Long-COVID?
Es liegt – auch aufgrund der beschriebenen Symptome – nahe, dass es sich um ein Problem des Immunsystems handelt. Dazu gibt es verschiedene Hypothesen.
So wird vermutet, dass Viruspartikel dauerhaft im Körper vorhanden sein könnten und so eine wiederholte Reaktion des Immunsystems auslösen. Es gibt Hinweise auf diese so genannte Viruspersistenz. Diese Viruspersistenz kann zu einer Entzündung der Gefäße führen, welche im medizinischen Fachjargon als Endotheliitis bezeichnet wird.
Eine andere Möglichkeit ist, dass durch die Infektion andere, bereits im Körper schlummernde Viren reaktiviert werden. Dies kann dann ebenfalls zu einer verstärkten Aktivierung des Immunsystems führen. Auch hier konnte gezeigt werden, dass Covid19 dies bewirken kann.
Möglich wäre auch eine starke Aktivierung von Immunzellen im Gehirn, eine so genannte Neuroinflammation.
Schließlich besteht auch die Möglichkeit einer Autoimmunreaktion. Generell scheint SARS-CoV-2 solche Fehlreaktionen des Immunsystems zu begünstigen. Inzwischen konnte auch gezeigt werden, dass bestimmte Autoantikörper, die u. a. auch von der ME/CFS bekannt sind, auch bei der Long-Covidien-Infektion zu finden sind.
Einige dieser Autoantikörper haben einen spezifischen Einfluss auf das autonome Nervensystem. Das ist der Teil des Nervensystems, der alle Prozesse steuert, die nicht willentlich beeinflusst werden können, wie zum Beispiel die Steuerung des Kreislaufs.
Spekuliert wird auch über die Möglichkeit einer Schädigung der Gefäßwand.
Natürlich ist es auch möglich, dass eine Kombination von Ursachen die Probleme verursacht.
Welche Behandlungsformen gibt es?
Eine symptomatische Therapie und rehabilitative Maßnahmen sind wichtige Therapiemöglichkeiten.
Die Durchführung einer Atemphysiotherapie wird bei Patienten mit Long-Covid-Symptomen wie Kurzatmigkeit oder Husten nach durchgemachter Covid-19-Infektion empfohlen. Mögliche Ursachen für die Luftnot sind häufig Restinfiltrate, Lungenveränderungen mit Störungen des Gasaustausches und eine Erschöpfung oder Schwäche der Atemmuskulatur. Zu der Long-Covid-Rehabilitation gehört unter anderem ein Training der Atemmuskulatur, eine Schulung von Atemtechniken sowie die Atemtherapie.
Entsprechend den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie zur Rehabilitation bei Covid-19 erfolgt ein individuelles körperliches Training. Hierzu gehören Ausdauer- und Kraftübungen, Haltungs- sowie Koordinationsübungen. Sofern Long Covid Patienten unter Fatigue-Symptomen leiden, so muss die Trainingsintensitität individuell besprochen werden, damit es anschließend nicht zu einer post exertionaler Malaise kommt.
Klassischerweise werde physikalische Maßnahmen zur Linderung von Symptomen die Inhalationstherapie, Massagen und Wärmeanwendungen zur Schmerzlinderung und Lockerung der Muskulatur eingesetzt werden.
Das Ziel der Ergotherapie ist die Wiederherstellung bzw. der Erhalt der Handlungsfähigkeit im täglichen Leben sowie im Beruf. Basisziele in der Ergotherapie sind z.B. die Verbesserung der Ausdauer und Belastbarkeit bei körperlichen Aktivitäten, Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten durch Hirnleistungstraining und die Wiederherstellung des Vertrauens in die eigene Leistungsfähigkeit.
Psychoedukative Maßnahmen können in Covid-Gesprächsgruppen erfolgen. In diesen Gruppen können sich Patienten austauschen und Ihre Erfahrungen zu den Corona Langzeitfolgen und der Long-Covid-Symptome teilen. Sofern infolge von Long COVID psychische Störungen wie Depressionen oder Ängste vorliegen, so wird zusätzlich eine Psychotherapie empfohlen.
Patienten mit Post-COVID berichten häufig über neurologische Symptome. Hierbei kann es zu kognitiven Störungen wie Konzentrationsstörung oder Sprachstörung kommen. Das Ziel einer neurologisch rehabilitativen Therapie ist unter anderem die Wiederherstellung kognitiver Funktionen in den Leistungsbereichen der Aufmerksamkeit und Konzentration, sowie Gedächtnisfunktion.
Derzeit werden mehrere kausale Therapieverfahren für Post-COVID erforscht. Die Therapie richtet sich nach den zugrundeliegende krankheitsverursachenden Mechanismen. Ein Ansatz ist die Therapie der Hyperkoagulabilität, also die erhöhte Gerinnbarkeit des Blutes, welche bei COVID19 beobachtet wird. Andere Therapieansätze entfernen sogenannte agonistische Autoantikörper im Blut, welche gegen bestimmte Rezeptoren gerichtet sind. Auch das Medikament BC 007 weckt Hoffnung. Derzeit laufen wissenschaftliche Studien zu diesen und weiteren Therapiemöglichkeiten.
Parallel hierzu werden die Symptome behandelt. Daher kommt der Rehabilitation bei dieser Erkrankung eine besondere Rolle zu.
In Hinblick auf H.E.L.P Apharese (Blutwäsche), hyperbare Sauerstoff Therapie und Ozon-Eigenbluttherapie gibt es noch nicht ausreichend evidenzbasierte wissenschaftliche Erkentnisse aus randomisiert kontrollierten Studien (Referenz).
Wir bieten in unserer Long-COVID-Sprechstunde eine umfassende diagnostische Abklärung an und begleiten unsere Patienten longitudinal.
Basierend auf den Pathomechanismen von Long COVID/Post COVID (Endotheliitis / Hyperinflammation / Autoimmunerkrakung / Thrombophilie / mitochondriale Dysfunktion) gibt es unterschiedliche Behandlungsansätze.
Informationen zu Post Covid Ambulanzen finden Sie unter folgendem Link: https://longcoviddeutschland.org/ambulanzen/
Schauen Sie sich gerne die aktuellen Videos von Dr. Amir Naderi zu Long COVID auf YouTube an:
Nutzen von Coenzym Q10 in der Behandlung von Long-COVID
Mitochondriale Dysfunktion bei Long COVID und ME/CFS
Nutzen von L-Arginin und Vitamin C bei Post COVID
Probiotika in der Behandlung von Post COVID
Long COVID und Reaktivierung von Viruserkrankungen
Sollten Sie Fragen zu unserer Post-COVID Sprechstunde haben, so kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail.
Dr. med. Amir Naderi
Hilfreiche Links
- Leitlinie “Long-/Post-COVID-Syndrom“ für Betroffene und Angehörige
- Long COVID Deutschland – Bundesweite Initiative für die Belange von Long COVID-Betroffenen
- Long COVID Information – Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
- Charité Fatigue Centrum – Post COVID Netzwerk der Charite
- Wissenschaftliche Veröffentlichungen zu Long/Post-COVID
- Antwort der Bundesregierung – Handlungsbedarf für Menschen mit Long-COVID und Post-Vac-Syndrom.
Ihr Internist in Hamburg: Dr. Amir Naderi
Privatpraxis für Innere Medizin
Dr. med. Amir S. Naderi
Elbchaussee 398
22609 Hamburg
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